Strichstärken, Grauwerte im Ausdruck zu dick, dunkel

[Elmar Kleuters]

Hallo Forum,

 

ab 2011 habe ich über einen längeren Zeitraum im Rahmen einer baugeschichtlichen Untersuchung eine Reihe thematisch zusammenhängender Zeichnungen in vw-2011/12/13 erstellt. Besonders wichtig waren nuancierte Strichstärken und Grauwerte der Linien, die in allen Zeichnungen identisch angelegt waren. Die Einstellungen erfolgten hinsichtlich der Ausdrucke auf Epson-Tintenstrahldruckern (stylus photo 1400 und sc-p 800, jeweils aktuellster Treiber, mac os x 10.9.5). Das Ergebnis waren Drucke, die wegen der feinen grauen Linien einer extrem präzisen Bleistiftzeichnung nahe kamen.

 

Als ich unter vw-2015, jetzt vw-2016, die Reihe nach längerer Unterbrechung fortsetzen wollte, zeigten die mit identischen Stricheinstellungen angefertigten neuen Zeichnungen wie auch die Ausdrucke der alten Zeichnungsdateien ein deutlich anderes Druckbild: die Linien werden grundsätzlich dicker ausgedruckt, die Grauwerte sind dunkler. Die austarierte Balance dahin.

 

Epson sagt, nichts habe sich von seiner Seite geändert...

 

Eins fällt mir auf: ich öffne die Zeichnung, gebe den Druckauftrag, es öffnet sich die Druckermaske, in der ich Papierqualität etc. einstellen kann, der Druck wird abgeschickt, es öffnet sich eine neue Maske, die den Druckauftrag mit Dateinamen aufführt: dem ist ein pdf-Icon vorangestellt. gedruckt wird also offensichtlich nicht die vwx-Datei, sondern - ungewollt - ein pdf. Könnte dies (mit) ursächlich sein?

 

Danke für jeden Hinweis.

 

Elmar

[herbieherb]

Wenn du den exakt gleichen Ausdruck willst, ist grundsätzlich jede Einstellung im Druckertreiber wichtig. Ein Vergleich mit den damaligen Einstellungen (falls möglich) drängt sich auf.

Das mit dem PDF sollte nicht so sein. Hast du in Vectorworks im Druckmenü den richtigen Druckertreiber gewählt? Der Umweg über PDF ist mit Verlust behaftet. Einerseits haben Vektorgrafiken eine niedrigere Auflösung, andererseits ist der Farbraum ein anderer.

Versuch mal rauszufinden warum sich da das PDF hineinschleicht.

[Elmar Kleuters]

Hallo Herbieherb, vielen Dank für die rasche Antwort!

 

Sicher, die Einstellungen im Druckertreiber müssen identisch sein. Sind sie meines Erachtens auch. Dasselbe Papierauswahl, dieselbe Auflösung etc. Aber wenn man auf einmal ein Ergebnis nicht mehr reproduzieren kann, wird man latent paranoid :-) Ich bin kein Nerd, also in digitalen Dingen durchaus fehlbar...

 

Das pdf ist mir auch suspekt. Und die aktuellen Ausdrucke sehen auch nach pdf-Verlust aus. Allerdings: in Sachen Druckertreiber habe ich alles unternommen und abgefragt, was abzufragen ist. Zu Epson habe ich quasi eine Standleitung. Der Druckertreiber ist korrekt und der aktuellste, Treiberversion 9.86 für den sc-p 800. Epson hat keine Erklärung für das pdf. O -Ton: 'Unser Drucker druckt, der macht kein pdf.'

 

Also: pdf, nochmal danke für den Hinweis, ich suche weiter. Wenn noch eine Idee kommt, wie man das pdf los wird...

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...und: d i e s e l b e Papierauswahl sollte es heissen.

[Marc Wittwer]

Hallo Elmar

 

Bei Mac OS X gibt es ja eine Druckauflösung unter Datei -> Drucken ist diese evtl. tiefer als das Maximum eingestellt?

 

Was passiert, wenn du ein paar der feinen gauen Linien in ein neues Dokument kopierst?

 

Gruss, Marc

[Elmar Kleuters]

Hallo Marc,

 

danke für den Hinweis. Habe ich ausprobiert. Keine Veränderung bei Einstellung 1200 dpi / Druck mit 1440 dpi. Leider.

 

Ich habe weiter recherchiert, wann die Änderung im Druckbild aufgetreten sein muss: Ich habe Anfang April 2016 ein Update von vevtorworks 2013 auf 2015 ausgeführt. Unmittelbar vorher waren die Ausdrucke wie gewohnt, danach habe ich einige Monate nicht an der Untersuchung, zu der die Reihe der Zeichnungen gehören, gearbeitet. Anschließend war das Druckbild anders. Aufgefallen ist mir das relativ spät, da nicht alle Zeichnungen dünne Linien (0,05) enthalten, die die Änderung am deutlichsten zeigen.

 

Nach Abgleich mit Kollegen, die 'anspruchsvolle' Zeichner sind und auch eine Veränderung beobachtet zu haben meinen: wäre tatsächlich möglich, dass sich mit dem Update das Linienmanagement geändert hat?

 

Wahrscheinlich fiele das Phänomen in der täglichen Praxis nur wenigen auf. Man erstellt eine Zeichnung, passt Linien den Erfordernissen an, druckt und weiter geht's mit neuen Zeichnungen und neuen Projekten. Es wird nicht viele geben, die wie ich über einen langen Zeitraum (ab 2011 bis jetzt) an einem Projekt arbeiten, bei dem ein konstantes Druckbild essentiell ist.

 

Für mich wäre extrem interessant, meine Dateien zur Verifikation / Falsifikation nochmal mit vectorworks 2013 ausdrucken zu können. Die meisten 2013er Versionen werden wie meine abgelaufen sein. Vielleicht - vielleicht? - gibt es aber bei vectorworks Möglichkeiten?

 

Nochmal danke für das Mitdenken

 

 

Elmar

[PfArchi]

Hast du es mal mit Export--> Export Vektorworks 2013 versucht? Dabei wird deine Zeichnung in ein 2013er Format gespeichert.

[Elmar Kleuters]

...zunächst danke für den Hinweis.

 

Aber so richtig schlau werde ich aus der Möglichkeit nicht. Ich exportiere die Datei in Vectorworks 2013, öffne sie danach aber mit meiner 2016er Version, die sie dann fürsorglich wieder als 2016er Datei anlegt!? Oder übersehe ich etwas?

[herbieherb]

Nein das bringt wirklich nichts.

[PfArchi]

Ah sorry, Denkfehler Das bringt so wirklich nichts