Vectorworks immer langsamer

[Medde]

Hallo Zusammen,

 

ich habe das selbe Problem mit der unzureichenden Performance.

 

Mein System:

 

Hardware

1x msi mpg x570 gaming pro carbon wifi 

1x NVIDIA GeForce RTX 2080 SUPER
1x AMD Ryzen 9 3900X

2x 16GB RAM

1x Samsung SSD 970 EVO Plus 500GB nvme m.2

 

Software

MS Windows 10 Pro

Vectorworks Spotlight 2020

trend micro security agent

 

Bildschirm

2x DELL 2715Q

 

Bei mir sollte VW2020 ohne Probleme laufen, wenn man die Systemvoraussetzungen für hohe Ansprüche, als Maßstab nimmt.

 

Was mir persönlich auffällt ist, dass beim Arbeiten in WV im Hintergrund extrem viel gerechnet wird/Daten ausgetauscht werden. Zum Teil ist auch eine Netzwerkabfrage nicht auszuschließen.

 

Egal ob die Datei auf dem Server der Firma liegen oder lokal auf dem Rechner. Es ist beim Verschieben von PDF-Dateien im 2D-Plan, schon mit Wartezeiten von 5-10 Sekunden zu rechnen.

 

Ich habe völliges Verständnis, dass komplexe Darstellungen Rechenzeit benötigen, jedoch kommt es mir so vor, als würde selbst beim Verschieben in der 2D-Ansicht die komplette Neuberechnung des 3D-Modells im Hintergrund gemacht wird. Ist dies der Fall, würde mich nichts mehr wundern. Aber allein von der Logik, dass erst beim Wechseln der Darstellungsart von 2D zu 3D die Berechnung gemacht wird, würde ich das als "Leihe" eher ausschließen. Der Nullpunkt ist dabei nie weiter als 50m vom Objekt entfernt und der Maßstab von 1:100 ist ja auch Standard.

 

Ich habe zunehmend auch den Faktor Antivirensoftware im Fokus, da ich auf meinem Privaten Laptop - ca. 5 Jahre alt - deutlich schneller und "ehrlicher" unterwegs bin. (Wird, sobald es die IT es freigibt, getestet)

 

Ich schreibe hier nochmals um dieses Thema aktuell zu halten und bin gerne bereit den ein oder anderen Test zu dokumentieren. Aktuell macht mir das Arbeiten mit VW2020 einfach überhaupt keinen Spaß, da ein flüssiges Arbeiten, wie es bei einem kreativen Prozess sein sollte, nur bedingt funktioniert.

Jedes Update gibt mir die Hoffnung auf Besserung, jedoch ist diese meist nur durch subjektives Empfinden beeinflusst.

 

Ich hoffe, dass es bald einen Guide gibt, der sich speziell auf die Optimierung von VW bezieht und mögliche Fehlerquellen dokumentiert und kommuniziert. Eine Systemvoraussetzung-Liste reicht hier ja leider nicht aus.

 

Ich bedanke mich schon mal im Voraus und freue mich auf mögliche Diskussionen!

 

LG Medde

 

 

[herbieherb]

Am 31.1.2018 um 15:47 schrieb herbieherb:

Eventuell wär zum Thema Performane mal ein Whitepaper fällig. Viele Zeichner sind sich nicht bewusst, welche Vorgehensweisen/Objekte einen Plan ausbremsen bzw. wie sie VW beschleunigen können.

Einige Beispiele:

 

• Arbeitsgruppen-Bibliotheken auf der SSD Festplatte, nicht auf dem Server. Notfalls synchronisiert man mit einem Server. Bringt je nach Grösse der Bibliothek enorme Beschleunigung beim Starten von VW.
• Symbole verwenden wo möglich.
• Bei sehr vielen Vollkörper additionen/subtraktionen, diese zu einfachen Vollkörpern umwandeln.
• Subtraktionen Additionen in 2D machen, danach Tiefenkörper anlegen statt umgekehrt.
• Grösse von Rasterbildern begrenzen, nur so gross wie nötig.
• Grösse von Texturen begrenzen, nur so gross wie nötig.
• Lieber NURBS/Subdivision statt Punktkörper. Punktkörper allgemein meiden.
• Importierte Objekte aufräumen, bzw. optimieren eventuell nachmodellieren
• Detailgrad mit Klassen/Layern steuern. Nur einblenden, was gebraucht wird.
• Ein Referenzieren aus Performancegründen lässt sich meist vermeiden, wenn man ein intelligentes Layer-Klassenmanagement überlegt, bei dem man ungebrauchte Teile gar nicht anzeigen lässt.
• Detailgrad von Anfang an überlegen, dem Projekt anpassen. In einem Grossprojekt z.B. auf detaillierte 3D-Türgriffe/Armaturen/Möbel usw. verzichten.
• Detailgrad der Infrastruktur bzw. schwächsten Rechner anpassen. Ein Projekt, das auf einem PC mit 4GB VRam absolut rund/problemlos läuft, kann auf einem anderen mit 2GB praktisch nicht mehr flüssig bearbeitbar sein, sobald der VRam voll ist.
• Je enger Schraffuren/Mosaike usw. sind, desto mehr Linien müssen berechnet werden.
• Aufräumen, Aufräumen, Aufräumen..

 

[herbieherb]

Am 28.10.2019 um 16:30 schrieb herbieherb:

Grafikkartentreiber aktuell?

Windows Energieeinstellungen auf Höchstleistung?

Vectorworks läuft auf einer der 2080Ti und nicht auf einem eventuell vorhandenen integrierten Grafikprozessor?

Im Grafikkartentreiber die 2080Ti auf Höchstleistung gestellt?

[herbieherb]

Gut möglich auch, dass deine zwei 4K Bildschirme der Overkill sind, trotz RTX 2080 Super. Da fehlen mir die Erfahrungswerte. Testweise kannst du aber mal die Auflösung auf 2k runderschrauben und schauen, obs was hilft.

[Medde]

Danke für das schnelle Feedback!

 

Die Handhabung mit Aufräumen und co. habe ich immer im Hinterkopf.

 

Bei uns läuft ein Highendrechner für Visualisierungen und mit dieser Basis arbeiten die anderen Gewerke auf langsameren Systemen. Daher achte ich bei Arbeiten auf unnötige komplizierte Berechnungen und Datenmüll.

 

Die Einstellungen für die höchste Performance des Systems, habe ich bereits aus diesem Forum entnommen.

 

Was mir eben noch in den Sinn kommt, dass womöglich das erstelle Vorlage-File Probleme verursachen könnte.

Dies würde aber bedeuten, dass ein Mitnehmen der Vorlage aus Vorgängerversionen nicht ohne Einbußen gemacht werden kann.

 

Die Bildschirmauflösung kann ich als Laie ausschließen, da man im Ressourcenmonitor eine gelangweilte GPU und CPU sehen kann.

Ich teste noch bei Gelegenheit die 2k-Einstellung und werde Bericht erstatten!

 

LG

 

[Medde]

Jetzt habe ich eben schnell folgendes getestet:

 

Die selbe PDF-Datei, jeweils in die eigene Vorlage, und in die Standard VW-Vorlage geladen.

 

In der eigenen Vorlage lässt sich diese ca. mit 1s Verzögerung hin und herschieben, in der VW-Standardvorlage ca 0,25s.

Nachdem der Zeigerfang für die PDF-vorbereitet wird verlängert sich die Zeit bei der eigenen Vorlage und bei der Standard-Vorlage um Faktor 1,5. 

 

So jetzt ist das natürlich völlig logisch, dass dieser Feigerfang Rechnenleistung benötigt.

Also habe ich spaßeshalber mal die Feigerfangoption wieder abgewählt und nach längerem (5-10s) Rechnen funktioniert der Fang zwar nicht mehr, jedoch hat sich die Verzögerung beim Verschieben, dabei nicht um den Faktor 1,5 verkürzt.

 

Ich habe nun den Zeigerfang in der engeren Auswahl und erinnere mich, dass dieser auch in den letzten Versionen deutlich intuitiver und besser funktioniert hat. Ist das eine mögliche heiße Spur, oder bilde ich mir langsam Sachen ein?

 

Die würde auch die Rechenzeit beim Traversensetzen/Scheinwerfer erklären.

 

Ich halte euch auf dem Laufenden!

 

LG

 

 

[herbieherb]

PDF sind eh immer ein Performance-Problem. Vectorworks ist wie viele andere CAD einfach nicht mehr darauf ausgelegt viele einzelne Linien darzustellen. Stattdessen hat man sich darauf konzentriert mit intelligenteren Techniken (Schraffuren, Symbole, intelligente Objekte, echte Rundungen etc.) sehr viel komplexere Pläne zu ermöglichen. Das alles hat im PDF keinen Platz, es soll ja ein Format sein, das man in 10 Jahren an einem komplett anderen Rechner öffnen kann und immer noch genau gleich ausschaut. Das hat dann halt auch zur Folge, dass nicht mal ein spezialisierter PDF-Viewer grössere Pläne performant darstellen kann. Das schafft dann halt Vectorworks auch nicht.

Also wenn möglich, verlange immer ein anderes Austauschformat. Versuch die PDF vorgängig zu vereinfachen auf die Infos, die du wirklich brauchst (oft kann man einzelne Layer des PDF's ausschalten). Sehr oft wandle ich die auch einfach in ein Rasterbild um. Weil Snapping ist sowieso nie exakt, weil beim PDF-Export alle Linien auf ein sehr grobes Raster gelegt werden um die Datenmenge zu reduzieren.

[zoom]

Siehe Herbieherb.

 

Wenn mich PDFs bei der Ansichtsnavigation und Zoomen nerven,

(weil sie bei jedem Zoomlevel neu berechnet werden)

mache ich stattdessen davon eine normale Bilddatei in geeigneter Auflösung.

Selbst grosse Bilddateien stören die Ansichtsnavigation kaum.

 

(Snappen kann man in Bildern natürlich nicht, aber ich finde PDFs

eh recht ungenau. Besser Rasterfang)

[Alexander Thiel]

Am 20.1.2020 um 15:37 schrieb Medde:

Die Einstellungen für die höchste Performance des Systems, habe ich bereits aus diesem Forum entnommen.

Wenn du, wie ich entnehmen kann, einen Ryzen 3900X hast, kannst du den aktuellsten Treiber für  den Chipsatz für das X570-Board holen. Darunter hast du dann noch die Möglichkeit in den Energie-Einstellungen auf "AMD High Performance" umzustellen. Das wäre auch noch eine Idee für eine bessere Leistungsausbeute.