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Bestand - 60-70er Fenster/Tür-Details


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Empfohlene Beiträge

Baukonstruktionslehre oder mehr Bestandsarchäologie.

 

Ich hätte hier ein paar Fragen zu Dingen die mir beim Verständnis/Aufmass

immer wieder reingrätschen ....

 

Ich versuche meistens zu schauen ob Fenster/Türen ggf. auf Ziegelmasse oder

oder Standardmasse einigermassen passen könnten. Bei den Türen hauen die

Öffnungsmasse auch ziemlich hin, aber die Vorsprungsmasse sehen hin und

wieder echt willkürlich aus.

Holzfenster und Holzzargen.

 

 

1. Shim Gap (Montagemindestabstand zur Rohöffnung ?) :

Fensterhersteller geben heute 15 mm an.

Meine Unterlagen aus Mitte 90er (Mauerwerksatlas etc.) sprechen von 10 mm.

Was wurde wohl in den 60/70ern verwendet ?

 

2.

Mauerwerk :

Wie wahrscheinlich dass in den frühen 70ern mit echten Standardziegeln und

Massen gearbeitet wurde ?

Mir kommt so vor als ob damals gerne mal, je nach Marktlage, Ziegel mit ganz

anderen Massen, Gasbetonsteine, ... oder was grad so verfügbar war verwendet

und ggf. vor Ort geschnitten wurde ?

 

3.

Wie wahrscheinlich ist es dass man im Wohnungsbau,

Generalunternehmer für insgesamt 15 Häuser,

ggf. Sondermasse für Fenster in Kauf nimmt ?

 

4.

Wie wahrscheinlich ist es dass man bei Fensterhöhen und Dimensionen

von den Ziegelhöhen massen abweicht ?

(Fenster UK/OK Höhen sehen mir bis jetzt auch einigermassen willkürlich aus.

Allerdings sind die OK Rohdecken (mehrere) noch nicht sicher)

 

5.

wenn im UG Betonwände verbaut wurden,

ausserplanmässig Fensteröffnungen eingeschnitten wurden,

(rostende Bewehrung drückt den Putz in der Laibung auf :) )

Und es sich um Holzfenster handelt .....

wurden dann in der Regel Ziegelrohbaumasse verwendet ?

Also Öffnungsmass n*12,5 cm  + 1 cm Fuge ?

Während reguläre einfache Keller-Metallfenster eher ein 10 cm Vieflaches

zu verwenden scheinen .....

 

6.

Fensterlaibungen und Putz.

Vollkommen porös macht mich .....

Nicht alle, aber die meisten, manchmal aber auch nur ansatzweise ....

Fensterlaibungen sind selten (rational ?) 90° verputzt, sondern leicht

konkav. Also die V-förmige Laibung lässt mehr Licht rein und wirkt grösser.

Innen wie aussen ....

Inhaltlich stimme ich dem zu, optisch hab ich auch nicht wirklich ein Problem

damit. Aber ich glaube ich würde das aus idealistischen Motiven und Liebe

zum rechten Winkel niemals zulassen ....

Meinungen ?

(Macht ihr das auch ?)

 

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Hi, jetzt melde ich mich mal:

 

1. Zur Montagefuge bei den Fenstern habe ich bei Älteren Häusern meist keine Angabe in den alten Plänen. Beim meinm KRH aus den 60ern sieht es aber nach ca. 10mm oben/seitlich und 15mm unten aus. Ich denke im Bereich von 10-15mm hat es sich damals bewegt und tut es auch heute noch.

 

2. Die "Maßordnung im Hochbau" wurde ja 1952 eingeführt, also sollten die Steine schon dem Oktameter entsprechen. In den Jahren davor hast du je nach Region wahnisinnig viele verschiedene Formate. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass in den 60ern auch noch - je nach Materialverfügbarkeit - auch "improvisiert" wurde. Es wurde damals aber mehr auf die Maßordnung geachtet als Heute, das ist zumidest mein Eindruck nach ein paar Bestandsprojekten.

 

3. & 4. Glaube nicht, dass man damals so viele Sondermaße gebaut hat. Ich glaube eher, dass dickere Putzschichten als heutzutage viel von den Mauerwerksmaßen verstecken. Im KRH-Projekt haben wir teilweise 30-40mm Putz vorgefunden.

 

5. Wenn das nachträglich kam wurde meist gemacht wonach man Lust hatte. Da würde ich mich nicht auf Mauerwerksmaße verlassen.

 

6. Ja, das findet man bei den älteren Häusern häufig. Und ja, nicht immer durchgängig. Das kann dann aber auch ein Indiz sein, dass ein Fenster vielleicht später dazukam? Mir scheint es aber auch eher ein Handwerker-Thema zu sein, und kein geplantes. In den Plänen zu meinem KRH (60er Baujahr) ist in den Fensterleibungen 20mm Putz geplant und alles schön mit rechtem Winkel. Vor Ort waren dann oft diese Leichten Schrägen vorzufinden.

 

Genrell zu alten Gebäuden:

  • Bestandspläne sind Gold wert!
  • Sicher kann man sich damit aber auch nicht sein, Gewissheit bringt nur ein Aufschluss vor Ort. Stichwort: "Vor der Hacke ist es Dunkel!"
  • Es gibt da eine Buchreihe "Typische Baukonstruktionen von 1860-1960" Band 1-3. Die ist echt gut und gibt viel Aufschluss wie damals Gebaut wurde.

 

Viele Grüße,

Burkard

 

 

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