BIM und Planrotation

[Matteo]

Hi,

 

wir planen mit einem anderen Büro zusammen in einem Areal. Leider stehen weder die Gebäude senkrecht zum Nordpfeil , noch senkrecht zueinander.

Beim Solibri-Meeting letztens wurde uns empfohlen, natürlich ausschließlich vertikal zu zeichnen.

Das würde bedeuten, dass wir im rotierten Plan zeichnen müssen(t)en. Den Winkel, um den wir rotieren müss(t)en, wissen wir.

Wie arbeitet ihr da? Planrotation und Vectorworks sind 2 Begriffe, die ich nur mit Bauchschmerzen miteinander in Verbindung bringe.

Wie sind da eure Erfahrungen?

 

 

Dank und Gruß.

 

[zoom]

Ich versuche Geolokalisierung und gebe dort die Winkelabweichung ein.

Dann arbeite ich 90° zu meinem Achsraster und habe links unten

meinen 0,0,0 Ursprung.

 

Das kam per DWG Export in Bricscad so an ....

[Matteo]

@zoom das heißt, bei einem Winkel von 27,062°?

(jetzt haben sich da noch meine letzten Einstellungen aus meinem letzten Geolokalisierten-Befehl eingeschlichen ) 

 

bei UNIT["degree",0.0174532925199433,
            AUTHORITY["EPSG","9122"]] müsste ich dann anstelle der 0.01745429... die -27.062 eingeben? (Standard-Drehrichtung ist gg Uhrzeigersinn -> also Minus) ????

PROJCS["ETRS89 / LCC Germany (N-E)",
    GEOGCS["ETRS89",
        DATUM["European_Terrestrial_Reference_System_1989",
            SPHEROID["GRS 1980",6378137,298.257222101,
                AUTHORITY["EPSG","7019"]],
            TOWGS84[0,0,0,0,0,0,0],
            AUTHORITY["EPSG","6258"]],
        PRIMEM["Greenwich",0,
            AUTHORITY["EPSG","8901"]],
        UNIT["degree",0.0174532925199433,
            AUTHORITY["EPSG","9122"]],
        AUTHORITY["EPSG","4258"]],
    PROJECTION["Lambert_Conformal_Conic_2SP"],
    PARAMETER["standard_parallel_1",48.6666666666667],
    PARAMETER["standard_parallel_2",53.6666666666667],
    PARAMETER["latitude_of_origin",51],
    PARAMETER["central_meridian",10.5],
    PARAMETER["false_easting",0],
    PARAMETER["false_northing",0],
    UNIT["metre",1,
        AUTHORITY["EPSG","9001"]],
    AXIS["Easting",EAST],
    AXIS["Northing",NORTH],
    AUTHORITY["EPSG","4839"]]

 

[tobiaskern]

Hi Matteo,

 

spontane Idee:

referenziert doch die unterschiedlichen Gebäude in den Plan des Gesamtareals!

… wäre diese Lösung BIM-konform?

 

Grüsse Tobi

[Matteo]

@tobiaskern ne, das ist keine Lösung.

a) weil die Planungspartner in Revit arbeiten, wir vorerst nur unser Modell in VW haben wollen.

b) weil referenzieren und drehen nur mit referenzierten Ansichtsbereichen funktioniert. Die IFC-Daten ausm Datenmanager funktionieren dann aber nicht einwandfrei -> unseren IFCs fehlen dann wichtige Daten und mitunter auch Geometrie/Objekte.... also doch Planrotation. 

[zoom]

vor 2 Stunden schrieb Matteo:

@zoom das heißt, bei einem Winkel von 27,062°?

 

 

Oh, ja, gut möglich dass ich mit dem Winkel so lange rumprobiert hab

bis es eben gepasst hat (positiv/negativ, +90° etc.)

[Matteo]

@zoom

Lustig, den Geolokalisieren Befehl für eine rotierte Planung zu benutzen. Kommt das dann auch im ifc richtig an?

[zoom]

Da bin ich ein bisschen überfragt.

Mir geht es ja immer nur darum das mein Gebäude rechtwinklig UND am Dateiursprung liegt.

 

Und als ich es beim letzten Projekt in VW eingerichtet hatte und als DWG exportiert habe

kam das auch so in Bricscad an. Gebäude zentriert und rechtwinklig,

Geolokalisierung in der DWG Datei eingetragen.

(Ich meine auch mit Winkel)

 

Ich denke für den IFC Export kann man die Koordinaten auch eintragen.

(Jedenfalls waren die IFC Importe einer Elektroplanung immer leicht verdreht, per RVT aber nicht)

Bearbeitet 30. Juni 2022 von zoom

[Matteo]

@zoom was verstehst Du unter RVT?

[zoom]

Revit Datei Import *.rvt oder *.rfa (Revit Family, in etwa Symbole oder Bauteile)

[Matteo]

@zoom das ersetzt aber kein Model-checking und löst vor allem nicht das Problem, dass jeder beteiligte ganz gerne vertikal zeichnen wollen würde und die Modelle im IFC dann doch alle passen müssen, obwohl jedes Einzelgebäude in seinem eigenen Winkel gezeichnet wurde. (egal ob in VW, Revit oder Archicad)...

[inderfab]

Am 30.6.2022 um 11:22 schrieb Matteo:

weil referenzieren und drehen nur mit referenzierten Ansichtsbereichen funktioniert. Die IFC-Daten ausm Datenmanager funktionieren dann aber nicht einwandfrei -> unseren IFCs fehlen dann wichtige Daten und mitunter auch Geometrie/Objekte.... also doch Planrotation. 

Wie wäre es wenn du innerhalb des Dokuments eine neue Konstruktionsebene anlegst und dann da einen Ansichtsbereich anlegst in dem alle Ebenen eingeblendet sind. Dann diesen Ansichtsbereich drehen. In einem kurzen Test hat es bei mir funktioniert, kenn aber all deine Anforderungen nicht. Vorteil ist das du die Pläne nicht in ein anderes Dokument referenzieren musst und orthogonal zeichnen kannst. 

[zoom]

vor einer Stunde schrieb Matteo:

@zoom das ersetzt aber kein Model-checking und löst vor allem nicht das Problem, dass jeder beteiligte ganz gerne vertikal zeichnen wollen würde und die Modelle im IFC dann doch alle passen müssen, obwohl jedes Einzelgebäude in seinem eigenen Winkel gezeichnet wurde. (egal ob in VW, Revit oder Archicad)...

 

Ja, das überschreitet auch meine Kompetenz.

Wie die Georefernzierung in YXZ und Winkel im IFC genau funktionieren.

 

Aber soweit ich weiss müssen erst mal alle Dateien einfach richtig georeferenziert

werden. Dann hat das bei mir mit dem zusammenfügen in VW und beim

DWG Export funktioniert.

(Geländedatei ist dann gedreht und Gebäudedatei gerade gerichtet)

 

Ggf. ist es vielleicht nötig in Geokoordinaten zu arbeiten (?)

Ich will aber keine langen krummen Zahlen sehen.

Deswegen ja meine Georeferenzierung in der Form dass ich die Einheiten

immer auf dem Dateiursprung habe.

Wenn das von mir anders gebraucht werden würde, würde ich da eher eine

Shuttledatei im Export dazwischensetzen.

 

Planrotation in VW war bisher für mich nie eine Alternative.

 

Bearbeitet 1. Juli 2022 von zoom

[Matteo]

vor 2 Stunden schrieb zoom:

Aber soweit ich weiss müssen erst mal alle Dateien einfach richtig georeferenziert

werden.

 

vor 2 Stunden schrieb zoom:

Ggf. ist es vielleicht nötig in Geokoordinaten zu arbeiten (?)

dann müsste man ja in großen Koordinaten arbeiten, da der Georeferenzierungs-Befehl nicht erlaubt, mit Benutzerkoordinaten zu arbeiten. Das ist im Übrigen in allen namhaften Architektur-CAD-Softwares problematisch. Leuchtet mir also nicht ein. Wozu soll das gut sein?

[zoom]

Ich dachte zum normalen georeferenzieren gehört es den Benutzernullpunkt

optional ebenfalls an den Georeferenzpunkt schieben zu lassen.

Dann zeigt es mir um die Zeichnung herum "Weltkoordinaten" an.

(So war's in Marc's Tutorial)

Vielleicht brauchen das GIS oder Landschaftsarchitekten so (?)

 

Das hab ich für mich weggelassen und den Userursprung wegwandern lassen.

Wie gesagt,

ich will für mich ja nur Dateiursprung = 0/0/0 = links unten Start Gebäuderaster

[herbieherb]

Ich würde folgendermassen vorgehen:

 

Macht eure Gebäude alle Orthagonal und beim Nullpunkt und für jedes Gebäude ein File. Die referenziert ihr in einen georeferenzierten Umgebungsplan. Von dort holt ihr euch die Koordinaten und die Drehung für jedes Gebäude und setzt damit manuell die Georeferenzierung in den einzelnen Gebäudefiles. Zukünftige Exporte der Gebäude macht ihr dann aus den einzelnen georeferenzierten Gebäudefiles. Aus dem Umgebungsfile exportiert ihr nur noch die Umgebung ohne Gebäude.

 

So könnt ihr alles Orthagonal zeichnen und habt trotzdem keine Probleme mit referenzierten Ansichtsbereichen welche falsch exportiert werden könnten.

[HebHeb]

Am 30.6.2022 um 11:22 schrieb Matteo:

@tobiaskern 

b) weil referenzieren und drehen nur mit referenzierten Ansichtsbereichen funktioniert. Die IFC-Daten ausm Datenmanager funktionieren dann aber nicht einwandfrei -> unseren IFCs fehlen dann wichtige Daten und mitunter auch Geometrie/Objekte.... also doch Planrotation. 

Du kannst die aktuellen settings vom Datenmanager (Datenmapping) vom aktuellen Dokument doch als *.xml Vorgabe absichern und im anderem Dokument anwenden?

Bisher habe ich immer so gearbeitet und meine "Spezial"-Projektnullpunkt über DLVPs ermöglicht.

Das ganze über die Geolokalisierung zu lösen muss ich unbedingt mal ausprobieren.

 

[Matteo]

vor 2 Minuten schrieb Heblon:

als *.xml Vorgabe absichern und im anderem Dokument anwenden

klar, machen wir längst so. Funktioniert leider nur nicht zuverlässig buggy)

Problematisch ist aber, dass die Mappings nicht auf Objekte in Ansichtsbereichen angewandt werden und Objekte in Ansichtsbereichen ebensowenig ins ifc exportiert werden. (zumindest hats gerade nicht funktioniert)...

 

[Matteo]

vor 40 Minuten schrieb Heblon:

DLVPs

für den einen oder anderen weniger erfahrenen Anwender:

DLVPs = Design Layer Viewports = Ansichtsbereich(e) auf Konstruktionsebene

(Ansichtsbereich auf Layoutebene wäre dann SLVP = Sheet Layer-Viewport)

Schnitt-Ansichtsbereich = Section-Viewport-> Schnitt auf Konstruktionsebene = DLSVP = Designlayer-Section-Viewport. Und dann schimpfe noch einer über die deutsche Manie von zusammengesetzten Namenwörtern...

Bearbeitet 4. Juli 2022 von Matteo

[HebHeb]

vor einer Stunde schrieb Matteo:

klar, machen wir längst so. Funktioniert leider nur nicht zuverlässig buggy)

kann ich verstehen! hat mich auch schon mehrfach in den Wahnsinn getrieben...
Stringente Umsetzung von Bürostandards (fast alles regelbasiert über die Werkzeuge zugewiesen) hat aber Abhilfe geschaffen... Aber das hilft dir vermutlich wenig ;D

 

[Matteo]

vor 3 Minuten schrieb Heblon:

Stringente Umsetzung von Bürostandards

schön wärs, wenn das reicht