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Von einem in 3D erstellten "Objekt" aus mindestens zwei Bauteilen 2D Zeichnungen ableiten


StefanL38

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Hallo,

 

ich bin Berufschullehrer und werde Schreiner-Azubis in CAD Unterrichten. 

Ich habe eine sehr präzise Vorstellung davon wie das Erstellen der entsprechenden CAD-Zeichnungen ablaufen soll:

Die Rahmenbedingungen: begrenzte Zeit, kein Vorwissen über CAD. 

 

Daraus ergibt sich für mich: Es wird ein ausgewählter Ausschnitt aus den Gesamtfunktionen erklärt und geübt.

Dabei soll es aber gerade nicht nur um elementare Grundfunktionen wie zeichne Quadrat, Kreis, Fasen, Abrundungen und bemaße die 2D-Zeichnung

gehen und das war es dann, sondern um einen Ausschnitt der den Gesamtprozess von CAD-CAM zeigt. 

 

Mit Gesamtprozess meine ich: In 3D einfache Möbelstücke erstellen und konsequent aus den 3D-Daten die 2D-Zeichnungen ableiten.

Da mag jetzt der eine oder andere die Augenbrauen hochziehen - oha das ist aber - gelinde gesagt "ungewöhnlich".

Ich sehe das so: In der begrenzten Zeit ist es sowieso nicht möglich jemanden von null zum Vectorworks-Profi zu machen.

Es müssen ziemlich viele Sachen weggelassen werden. Dann kann man auch 2D-Spezialitäten wie Doppelpolygon etc. weglassen

und dadurch Zeit für elementare 3D-Operationen gewinnen.

 

Da in Vectorworks nun mal 3D-Körper aus dem Extrudieren von 2D-Querschnitten entstehen 2D-Zeichnen als Grundlage für die Körpererstellung.

Auch im 3D-Konstruieren Beschränkung auf elementare Grundlagen. Körper verdrehen, Körper entlang eines 3D-Pfades aus Querschnitt erzeugen sind ja ganz toll

aber für das Konstruieren eines simplen Hockers oder Schubladenkastens nicht notwendig. 

 

Ableitung von entsprechenden 2D-Zeichnungen konsequent aus der 3D-Konstruktion in der Art und Weise, dass Änderungen an der 3D-Konstruktion in allen 2D-Zeichnungen vollautomatisch entsprechende Aktualisierungen durchgeführt werden. 

 

 

Das ist der Gesamtprozess den ich durcharbeiten möchte. Ich verzichte dabei lieber auf Normteile einfügen, Bohrungswerkzeuge für Lochreihen, 3D-Korpus erstellen,

Wände und Fenster erstellen etc. als von dem Punkt aus 3D konsequent 2D ableiten zu verzichten. Ganz im Ernst ich werde den Gesamtumfang so lange reduzieren

bis das im geplanten Stundenumfang möglich wird. Und sei es das man dann nur noch zwei Holzklötze über zwei Holzdübel miteinander verbindet und dann die Position der Holzdübelverbindung verändert.  Das ist meiner Ansicht nach der Kern von CAD-CAM. Alles weitere ist Ergänzung. Diese Ergänzungen werden für die reale Produktion selbstverständlich benötigt, diese weiteren Details tragen aber nichts prinzipiell neues zum Erklären des Grundprinzips CAD-CAM bei.

 

So ziemlich lange Vorrede was ich machen möchte. Diese Vorgehensweise liegt in der Tat quer zu allen Schulungsunterlagen die ich bis jetzt gesichtet habe.

Daher meine Frage nach Tutorials, Videos die das möglichst effiziente Ableiten von 2D-Zeichnungen aus 3D-Objekten zum Inhalt haben.

 

viele Grüße Stefan

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Hi Stefan, 

 

Ich hab keine Ahnung ob da entsprechende fertige Unterlagen existieren.. 

 

Meine erste Frage wäre ob du interior CAD benutzen möchtest oder nur die Grundfunktionen

 

Das meiste was beim interiorcad zu nutzen wäre sind folgende Dinge

 

Klassen einstellen( Strich stärke, schraffuren usw) 

Verschiedene datenstempel anlegen, die zum Beispiel die Datenbanken der Bauteile und Beschläge auslesen, damit das beschriften dann schnell geht

Ansichtsbereiche Voreinstellen mit entsprechenden Klassen übersteuerungen um die verschiedenen Ansichtsbereiche dann auch mit den richtigen schraffuren auszustatten. Das klappt leider nicht immer ganz reibungslos da die Seite mal in der Front und mal in der Seite geschnitten wird. 

 

 

Voreinstellungen für das interiorcad wären 

Stammdaten für Platten kanten Beschichtungen usw

Raster für Beschläge und Bohrungen. 

Gegebenfalls einige Symbole als boxobjekte für Beschläge wie fachbodenträger schrankaufhänger kekus oder oder oder... 

 

Ich glaub für die erste Antwort reicht das erst einmal xD 

 

Bis dahin

Grüße 

 

 

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Hallo Seb,

 

vielen Dank für deine Antwort.

was "Klassen einstellen" bedeutet davon habe ich einigermaßen eine Vorstellung. Je nachdem ob das viel oder wenig Zeit in Anspruch nimmt das zu erklären kommt es in den Unterricht mit hinein. Wenn das Klassenerstellen alleine schon 5 Stunden verbrät, erstelle  ich entsprechend geeignete Klassen die die Schüler dann einfach benutzen.

Ebenso Ansichtsbereiche.

 

Der Prozess:   in 3D konstruieren 2D-Pläne aus 3D ableiten soll das Kernstück sein.

 

Also was ich inzwischen über Schnitte erstellen herausgefunden habe ist, dass man das auch mit der Schnittbox machen kann. Wenn man sich jetzt als Lernobjekt ein Schränkchen vorstellt bei dem die Wände auf Gehrung gefertigt sind und über einen geraden Dübel miteinander verbunden werden. Und da soll jetzt ein Schnitt durchgelegt werden der dann die Ecke mit den beiden Wänden und den Dübel zeigt. Wäre für so einen Schnitt die Schnittbox das effektivste Mittel?

 

Was "Layoutbereiche" und "Ansichtsbereiche" sind muss ich mir noch erarbeiten. Daran kann man ablesen, dass ich selbst noch sehr viel zu erlernen habe.  Hast du mir einen Tip wo man eine Art Übersichtsgrafik hat wie die 3D-Daten

mit den Layoutbereichen und den Ansichtsbereichen zusammenhängen? Oder einen Link zu einem Tutorial?

An dieser Stelle bin ich (bis jetzt unwissend). Ich habe nur eine sehr ungenaue Vorstellung davon was ein Layoutbereich überhaupt ist. Für eine Zeitung wird auch ein "Layout" gemacht. Sprich die Anordnung der Bilder und Texte.

Aber was genau ist es in Vectorworks? Und noch wichtiger wie schaltet man zwischen "Konstruieren" und "Layouten" hin- und her? Für Experten ist das schon lange klar für mich (noch) nicht.

 

viele Grüße Stefan

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Hier stellt sich die Frage ob man seinen Schülern nicht ersteinmal die Grundlagen der 2D CAD Zeichnung beibringen sollte.

Hier ua. die Grundlagen von Strichstärken, Linienarten und Schraffuren vermitteln.

Erst anschließend Stück für Stück in den 3D Bereich übergehen.

Man sollte seine Schüler fordern aber nicht gleich überfordern.

 

Viele grüße Hirnholz

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Hallo Hirnholz,

 

ja das macht Sinn. Es wird neben dem CAD-Unterricht auch noch ganz klassisches technisches Zeichnen mit Papier und Bleistift geben. Für eine schnelle Werkstattskizze oder Aufmaß nehmen beim Kunden machen Handzeichnungen nach wie vor Sinn. Im Rahmen dieser Stunden werden die Grundlagen der 2D-Zeichnungen vermittelt. 

 

Viele Grüße Stefan

 

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Hallo Stefan,

 

im Youtube-Kanal von Vectorworks Deutschland (<- Link) findest du neben Werbung viele Tutorials (60sek. Videos, aber auch längere, ausführlichere Sachen). Da kannst Du auf jeden Fall viel lernen.

 

Am 1.8.2020 um 11:49 schrieb StefanL38:

Was "Layoutbereiche" und "Ansichtsbereiche" sind muss ich mir noch erarbeiten. Daran kann man ablesen, dass ich selbst noch sehr viel zu erlernen habe.  Hast du mir einen Tip wo man eine Art Übersichtsgrafik hat wie die 3D-Daten

mit den Layoutbereichen und den Ansichtsbereichen zusammenhängen?

 

Zum Thema Aufbau / Zusammenhänge:

 

  • Die Objekte (Häuser, Möbel, Gärten etc.) werden auf den Konstruktionsebenen (KE) gezeichnet.
  • Einzelne Teile der Objekte sind wiederum Klassen (K) zugewiesen. Zum Beispiel können das verschiedene Materialien sein.
  • Objekte auf verschiedenen KE können der gleichen K angehören.
  • Um das ganze dann als Plan darstellen zu können werden die Inhalten mit einem Ansichtsbereich (AB) oder einem Schnitt (S) auf ein Layout (L) gelegt.
  • Der AB oder S definiert dann den Ausschnitt (oder aber auch alles) aus der/den KEs, den Maßstab und ggf. ein geänderte Darstellung (K überschrieben, Datenvisualisierung). Letzter Punkt wäre aber für Fortgeschrittene.
  • Der Inhalt kann alle Darstellungsarten Repräsentiren, den Du auch auif den KEs einstellen kannst (2D-Plan, Oben
  • /Unten/Seitlich/Schräg, oder auch Perspektiven oder Bilder aus der Schnittbox.) 

Das ist mal eine "grobe" Übersicht der Zusammenhänge. Bei weiteren Fragen einfach melden... ?

Gruß,

Burkard

VW 23 SP7R1

AMD Ryzen 7 3700X 8Core - 3,6GHz - 32GB RAM - NVIDIA Quadro P4000 - Win 10

ARP-Stuttgart

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Hallo Burkhard,

 

vielen Dank fürs Antworten.

Das stimmt aus den Videos kann ich eine Menge lernen. Ich habe aber eine eigene Vorstellung davon was und in welcher Reihenfolge ich das lernen möchte. Ich habe mir jetzt ca 200 Videotitel durchgelesen. Da war nichts dabei unter dem ich auch nur annähernd etwas vermutet hätte was zu meinen  Fragen passt:

 

Als nächstes möchte ich die Funktion 3D-Körper (nicht 3D-Korpus) erlernen.

Das möchte ich am Beispiel eines Schubkastens machen. Siehe Bild

Ich möchte den Schubkasten ausdrücklich über Bauteil 3D mühsam aus Einzelteilen zusammenbauen.

Ich möchte ausdrücklich NICHT  Schubkasten 3D verwenden. 

 

Dazu habe ich folgende Fragen:

 

Ich möchte wann immer möglich in einer perspektivischen Ansicht arbeiten. Also zum Beispiel Taste "1" auf dem Nummernblock. = vorne links oben.

 

Wie muss ich jetzt was in VW wie einstellen damit ich die linke Seitenwand des Schubkastens erstellen kann?

Wenn ich einfach so Bauteil 3D anklicke dann legt mir VW die Platte "auf den Boden". Natürlich könnte ich die Platte in die entsprechende Lage drehen. Aber es müsste doch möglich sein gleich die Ebene auszuwählen mit der am sich dann schon in der passenden Zeichenebene befindet.

 

viele Grüße Stefan

 

 

 

Vectorworks-Schubkasten-2-Varianten.png

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Diesen Schubladen ausschließlich mit 3D Bauteilen zu konstruieren sollte an einigen Stellen Probleme bereiten.

Aus meiner Sicht ist es unmöglich die Zinken, erst recht nicht die verdeckten Zinken, so darzustellen wie auf der Skizze.

Hier bleibt als Bearbeitung nur der Konturzug und dieser bringt immer den Radius vom Werkzeug mit.

Auch ist es zur Zeit nicht möglich die dargestellte Fase mit dem Werkzeug Gehrung zu erzeugen.

Es ist immer eine Gehrung über die volle Plattenstärke.

Alles andere sollte funktionieren...

...die geschwungenen Seitenteile kann man aus einer Polylinie in ein Bauteil 3D wandeln.

 

Viele grüße Hirnholz

 

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vor 21 Stunden schrieb StefanL38:

Ich möchte wann immer möglich in einer perspektivischen Ansicht arbeiten. Also zum Beispiel Taste "1" auf dem Nummernblock. = vorne links oben.

(Ohne zu Nahe zu tretten zu wollen) - Grundsätzlich sollte dies schon möglich sein, aber ob es sinnvoll ist, ist die andere Frage. Es ist gerade der Vorteil von verschiedenen Seiten "flach" zeichnen zu können. Damit hat man alle Vorteile der planaren Geometrien inkl. richtiger Winkel und Abmessungen. Schlussendlich gibt einem das CAD die Arbeitsweise vor und nicht umgekehrt. Und bevor jemand den Finger erhebt, VW lässt einem sehr viele Freiheiten, es gibt aber trotzdem bessere und schlechtere (zeitaufwendigere) Arbeitsabläufe.

 

Um zu deinem Beispiel zurück zu kommen. Aus meiner Sicht sollten die beiden Skizzenbeispiele sehr einfach zu machen zu sein. Gerade wenn mit den allgemeinen 2D/3D Werkzeugen modelliert werden soll.

VW2023 SP8 R1 (Build 733832) Architektur

 

iMac 5K i5-6500 16GB R9 M390 2GB macOS 12.7

Ryzen 9 7900X 64GB RX 7800XT 16GB Win11

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Ich sehe da eigentlich kein Problem.

 

Die Teile sehen doch eigentlich alle einfach 2,5D aus,

also wie stranggepresste Profile, ergo Tiefenkörper.

(Oder sind die Zinken  japanisch dreidimensional ?)

 

Dann kann man ja einfach die Profile (Seitenansichten) komfortabel

in 2D zeichnen und extrudieren. Dem Tiefenkörper kann man dann

an Seiten und Stirnseiten jeweils eigene Materialien zuweisen.

 

Am Anfang dachte ich erst ans modellieren mit dummen einfachen

Volumenkörpern. Das geht natürlich auch.

Mit Quader beginnen, verrunden, Teile weg-booleanen, Flächen rotieren, etc.

Bearbeitet von zoom
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📦 Mac Mini M1 16 GB M1  macOS 14 Sonoma PB

🗑️ Mac Pro 6c 24 GB D700  macOS 12.5 Monterey, in Rente ...
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VW 2023 ARCH US
🇪🇺 Europe

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Am 4.8.2020 um 18:48 schrieb Fredy65:

Ich würde generell mal die Filme von Herrn Elbracht durcharbeiten, er hat auch ein Tablett mit Zinken geplant.

Gruß Fredy

Ich habe das Buch mit dem Titel "Aller Anfang ist leicht" angefangen durchzuarbeiten. Meine Meinung dazu:

 

Es mag sein das dieses Buch im Vergleich zu anderen Werken schon sehr ausführlich und im Vergleich zu manch anderer Dokumentation vergleichsweise einfach verständlich ist. Die Erklärweise in diesem Buch stellt für mich noch lange nicht das Optimum an einfacher Verständlichkeit und kleinschrittigem Erklären mit entsprechend vielen Abbildungen dar.

 

Jetzt bin ich sehr gespannt ob die Videos es besser machen. Das Video bei dem das Tablett erstellt wird setzt an manchen Stellen schon eine Menge Basiswissen voraus an anderen Stellen ist es dann sehr kleinschrittig. Aber eben nicht konsequent. Nun ja es ist bestimmt nicht das Video das man sich als erstes anschauen soll.

Ich werde mich also auf die Suche nach dem ersten Einstiegsvideo machen....

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Am 4.8.2020 um 11:05 schrieb Hirnholz:

Diesen Schubladen ausschließlich mit 3D Bauteilen zu konstruieren sollte an einigen Stellen Probleme bereiten.

Aus meiner Sicht ist es unmöglich die Zinken, erst recht nicht die verdeckten Zinken, so darzustellen wie auf der Skizze.

Hier bleibt als Bearbeitung nur der Konturzug und dieser bringt immer den Radius vom Werkzeug mit.

Auch ist es zur Zeit nicht möglich die dargestellte Fase mit dem Werkzeug Gehrung zu erzeugen.

Es ist immer eine Gehrung über die volle Plattenstärke.

Alles andere sollte funktionieren...

...die geschwungenen Seitenteile kann man aus einer Polylinie in ein Bauteil 3D wandeln.

 

Viele grüße Hirnholz

 

Hallo Hirnholz,

 

Vorbemerkung: Ich habe punktuell schon einiges Wissen aber eben nur punktuell und nicht durchgängig. Die folgende Beschreibung könnte den falschen Eindruck vermitteln als ob ich mich schon recht gut auskennen würde. Das ist nicht der Fall:

 

Mit der Methode Schnittvolumen abziehen sollte das doch ohne Probleme möglich sein die verdeckten Zinken zu erzeugen. Oder wirft das Anwenden dieser Methode dann neue Probleme auf?

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